Die richtige Leine

Die richtige Leine

Die Wahl der passenden Leine spielt eine entscheidende Rolle für die Sicherheit und die Verbindung zwischen dir und deinem Vierbeiner. Sie sorgt nicht nur für Kontrolle, sondern gibt auch Orientierung und schafft die Grundlage für entspannte gemeinsame Spaziergänge.

Gerade in der Anfangszeit, wenn ein Hund frisch in sein neues Zuhause einzieht, steht die Sicherheit an erster Stelle. In dieser aufregenden Zeit in ungewohnter Umgebung ist die Doppelsicherung unerlässlich. Dabei wird der Hund gleichzeitig mit einem stabilen und gutsitzenden Sicherheitsgeschirr und einem passenden Halsband gesichert und zwei Leinen, wovon eine am Körper zu befestigen gilt, gesichert. Auch über die Eingewöhnungszeit hinaus ist die Doppelsicherung und das Sicherheitsgeschirr in bestimmten Situationen sehr zu empfehlen, beispielsweise an Silvester oder in fremder unruhiger Umgebung.

Für den Alltag bieten sich klassische Leinen aus robusten Materialien an. Robuste Materialien sind beispielsweise Paracord und Biothane. Eine Länge von etwa eineinhalb bis zwei Metern ist ideal, um eine angenehme Nähe zwischen Hund und Halter zu wahren. Diese Leinenform unterstützt eine klare Kommunikation und erleichtert die Leinenführigkeit, da du schnell reagieren kannst, wenn es notwendig wird.

Wenn dein Hund in sicherer Umgebung mehr Raum bekommen soll, eignet sich eine Schleppleine besonders gut. Sie ist deutlich länger, oft zwischen fünf und fünfzehn Metern, und wird vor allem im Training oder bei kontrollierten Freilauf-Situationen verwendet. Auf Wiesen, Feldern oder in ruhigen Gebieten bietet sie deinem Hund ausreichend Bewegungsspielraum, während du dennoch jederzeit eingreifen kannst. Zudem sollte die Schleppleine in den ersten Wochen zur Sicherheit auch im eigenen, umzäunten Garten getragen werden, sodass man auch hier in unerwarteten Situationen schnell reagieren kann. Jedoch ist bei der Schleppleine zu beachten, dass diese nicht mit mehreren Hunden verwendet werden sollte, da eine erhöhte Verletzungsgefahr besteht, vor allem wenn sie miteinander spielen oder rennen.

Für das Training im Haus kann eine sogenannte Hausleine eine wertvolle Unterstützung sein. Dabei handelt es sich um eine leichte, kurze Leine mit einem Karabiner ohne weitere Beschläge, die am Geschirr befestigt wird. Sie wird vom Hund locker mitgeführt und ermöglicht es, ihn in bestimmten Situationen zu sichern oder umzulenken, ohne dass er sich bedrängt fühlt. Diese Leine macht auch wenn sie den Boden berührt durch die nicht vorhandenen Beschläge keine lauten Geräusche, wodurch die meisten Hunde diese problemlos akzeptieren.

Kritischer ist der Einsatz von Flexileinen zu betrachten. Diese Leinen wirken auf den ersten Blick praktisch, wobei in der Praxis jedoch einige Probleme entstehen können. Die Kontrolle ist eingeschränkt, vor allem in hektischen Momenten oder im Straßenverkehr. Zudem wird bei Flexileinen oft ein dauerhafter Zug aufgebaut, was die Leinenführigkeit auf Dauer erschwert. Man sollte Flexileinen nur verwenden, wenn der Hund schon leinenführig und abrufbar ist. Besonders, wenn der Hund noch nicht zuverlässig abrufbar ist und an einer Flexileine zurückgeholt werden muss, erfordert dies eine „Angel“-Bewegung. Diese erschwert nicht nur ein schnelles Eingreifen, sondern ist zudem wenig förderlich für das Training. Hundebegegnungen gestalten sich bei diesen Leinen ebenfalls schwieriger, da man hier ggf. nicht gut reagieren und man sie auch nicht fallen lassen kann, falls sich die Leinen verknoten sollten. Auch bei diesen Leinen sollte man das Maximalgewicht nicht außer Acht lassen. Falls dies nicht beachtet wird, kann es vorkommen, dass diese Leinen bei erhöhtem Zug reißen. Insbesondere bei kleinen Hunden, die überwiegend mit einer Flexileine geführt werden, kann ein Aufprall der Leine auf den Körper erhebliche gesundheitliche Schäden verursachen. Nicht selten erschrickt ein Hund durch das laute Geräusch, wenn diese Leine versehentlich aus der Hand fällt und mit dem Gehäuse am Boden aufschlägt. Dies kann eine panische Flucht auslösen. Um das zu vermeiden, wenn eine Flexileine unbedingt genutzt werden soll, sollte die Leine fest am Körper getragen werden, etwa mithilfe eines Karabiners an der Hose oder speziellen, dafür vorgesehenen Systemen. Dies verringert das Risiko, dass die Leine dem Menschen aus der Hand fällt, den Hund trifft oder dieser sich durch das hinterherschleifende Gehäuse erschreckt. Es gibt wenige Ausnahmen, in welchen eine Flexileine sinnvoll sein kann, z.B. um blinden Hunden mehr Freilauf beim Spaziergang zu ermöglichen. Eine Schleppleine bei blinen Hunden bietet oft ein zu hohes Verletzungsrisiko, weshalb hier eine Flexileine eine gute Alternative sein kann. Unserer Meinung nach zeigen Flexileinen zu viele Nachteile auf, wie etwa die erhöhte Verletzungsgefahr durch die dünne, einschneidende Leine als auch das entgegenwirken der Leinenführigkeit. Aufgrund dessen raten wir von Flexileinen ab.

Wie ihr seht gibt es eine Vielzahl von Leinen – im Vordergrund sollte immer die Sicherheit des Vierbeiners stehen. Freiheiten sind schön, aber diese sollten sich gemeinsam erarbeitet werden. Wir empfehlen, besonders bei auftretenden Problemen, den Besuch einer geeigneten Hundeschule. Basistraining ist immer hilfreich, auch in der Verbesserung der Mensch-Hund-Beziehung!

Für dich vielleicht ebenfalls interessant …