Der Spitz hat doppelhaariges Fell mit dichter Unterwolle und schützendem Deckhaar. Diese Fellstruktur erfordert regelmäßige Pflege, aber keine Schur. Ein leichtes, vorsichtiges Nachfrisieren zur Formkorrektur ist in Ordnung, wohingegen eine komplette Schur oder ein radikaler Schnitt sogar schaden kann. Wer sich die Fellpflege privat noch nicht zutraut, sollte sich gegebenenfalls einmal bei einem Hundefriseur mit Erfahrung mit Spitzfell zeigen lassen, wie diese das Spitzfell frisieren und worauf man achten muss.

Von Empfehlungen wie dem „Boo-Cut“ solltet ihr dringend Abstand halten!

Das Scheren kann die natürliche Fellstruktur dauerhaft schädigen. Besonders kritisch ist die sogenannte Post-Clipping Alopezie, bei der das Fell nach dem Scheren gar nicht oder nur sehr vereinzelt nachwächst. Häufig bleiben kahle Stellen zurück. Dadurch verliert das Fell seine wichtige Schutzfunktion gegenüber Kälte, Hitze und UV-Strahlung und das in manchen Fällen dauerhaft.

Statt zur Schermaschine zu greifen, ist regelmäßiges Bürsten der richtige Weg das Fell in Stand zu halten. Idealerweise wird das Fell alle paar Tage mit einer Zupfbürste oder einem Kamm gegen den Strich gebürstet, um lose Unterwolle und Verfilzungen zu entfernen.

Der Furminator hingegen ist für das Spitz-Fell ein absolutes No-Go! Diese Art von Bürste kann dem Spitzfell schaden, da der Furminator das Deckhaar schneidet, wodurch es zu kurz geraten und die Fellstruktur zerstören könnte. Wenn, dann sollte ein Furminator gezielt an vereinzelten Stellen zum Knoten/Verfilzung lösen genutzt werden, aber niemals großflächig.

Auch das Baden gehört zur Pflege, allerdings nur gelegentlich. Ein Bad alle paar Monate reicht aus oder dann, wenn das Fell stark verschmutzt ist. Dabei sollte ggf. ein spezielles Deshedding- oder Pflege-Shampoo verwendet werden, kombiniert mit einem passenden Conditioner. Nach dem Baden wird das Fell gründlich getrocknet und durchgekämmt. Ein Pflegespray kann dabei helfen, das Fell geschmeidig und gut kämmbar zu halten. Wenn häufiges Baden aufgrund von Verschmutzung nötig sein sollte, sollte ggf. auf Shampoo verzichtet werden, um die natürliche Hautbarriere nicht zu stören.

Die Pflege endet jedoch nicht beim Fell allein. Auch die Ballenbereiche an den Pfoten sollten regelmäßig freigeschnitten werden. Das verringert die Rutschgefahr, reduziert Schmutz und ermöglicht eine bessere Sicht auf mögliche Verletzungen. Der richtige Zeitpunkt hierfür ist auch essenziell: besonders im Winter ist es wichtig die Pfoten gut zu pflegen & mit dem Kürzen des Fells am Ballen das Festsetzen von Schnee, Eis und Dreck zu verhindern. Wie bei allen anderen Hunden auch sollte besonders im Winter (Kälte, Streusalz usw.) und im Sommer (heiße Untergründe) auf gezielte Pflege mit zb. Kokusöl oder speziellem Pfotenbalsam nach Spaziergängen geachtet werden.

Zudem müssen bei manchen Hunden die Krallen regelmäßig kontrolliert und gekürzt werden. Das betrifft meistens die vorderen Pfoten des Hundes und kann durch eine Krallenschere oder elektrischen Trimmer gelöst werden. Für Hunde, die damit nicht gut zurecht kommen, gibt es auch einen Geheimtipp: Schleifpapier auf ein Brett tackern und dem Hund mit z.B. Leckerchen belohnen, wenn er darauf scharrt und somit das eigenständige Krallenkürzen beibringen.

Augen und Ohren sollten ebenfalls regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gereinigt werden, um Reizungen oder Entzündungen vorzubeugen.

Auch die Zahnpflege sollte nicht vernachlässigt werden und durch regelmäßiges zähneputzen in die Pflegeroutine aufgenommen werden. Zahnbelag und Zahnstein können nicht nur zu schlechtem Atem, sondern auch zu schmerzhaften Entzündungen und weiteren gesundheitlichen Problemen führen. Ideal ist es, den Hund langsam an das tägliche Zähneputzen mit einer speziellen Hundezahnbürste und hundefreundlicher Zahnpasta zu gewöhnen. Am besten beginnt man, indem man zunächst nur das Maul vorsichtig anfasst, dann über die Zähne streicht und den Hund dafür belohnt. Schrittweise kann man die Zahnbürste einführen. Zusätzlich können Zahnpflege-Snacks, Kauartikel oder spezielle Zahnspielzeuge unterstützend wirken.

Ein glänzendes, gesundes Fell entsteht außerdem nicht nur durch äußere Pflege, sondern auch die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle. Hochwertiges Futter unterstützt Haut und Fell von innen heraus. Ergänzend können Lachsöl, Hagebutte oder MSM helfen, das Fell zu stärken.

Sollten diese Maßnahmen nicht helfen, empfiehlt sich ein Gang zum Tierarzt, um ein großes Blutbild zu machen, denn ggf. gibt es Defizite oder organische Ursachen, welche dazu führen, dass der Hund ein stumpfes Fell hat.

Zur Grundausstattung für die Fellpflege gehören also eine gute Zupfbürste, ein Kamm, eine Krallenschere oder ein elektrischer Trimmer, spezielles (Deshedding-)Shampoo und Conditioner, eine Hunde-Zahnbürste und Hunde-Zahnpasta, sowie eine kleine Schere oder ein Rasierer für die Pfotenpflege.