Bürohunde – Glück auf vier Pfoten im Arbeitsalltag

Gastbeitrag von Noreen Giese (Instagram @noniandthefluffqueens)

Bürohunde werden in modernen Arbeitsumfeldern immer präsenter – doch was ist überhaupt ein „Bürohund“?

Ein Bürohund ist ein Hund, der unter den entsprechenden arbeitsrechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen als Teil des Arbeitsteams im Büro aufgenommen wird. Durch seine Anwesenheit sorgt er für eine positive Atmosphäre und zeichnet sich dadurch aus, dass er ruhig und sozial mit Menschen und anderen Hunden interagiert.

Die Erlaubnis, Hunde mitzubringen, liegt immer beim Arbeitgeber. Es gibt keinen gesetzlichen Anspruch auf einen Bürohund – außer bei Assistenzhunden.
Das heißt: Wird der Bürohund nicht arbeitsvertraglich zugesagt, sondern gestattet der Arbeitgeber die Mitnahme, liegt ein Einverständnis des Arbeitgebenden kraft Weisungsrecht nach §106 GewO vor.

 

🐶 Warum lohnen sich Bürohunde – und wann kann es schwierig werden?

💚 Chancen von Bürohunden:

  • Förderung der sozialen Interaktion: Hunde bauen Hemmungen ab und erleichtern den Kontakt zwischen Kolleginnen und Kollegen
  • bessere Work-Life-Balance: Sie helfen, Berufs- und Privatleben besser zu vereinen
  • mehr Kreativität und Produktivität: Spaziergänge in den Pausen schaffen Bewegung, frische Luft und neue Energie
  • Förderung der Gesundheit: Hunde senken nachweislich das Risiko für psychische und körperliche Erkrankungen
  • Sie fördern die Ausschüttung von Oxytocin, das beruhigend wirkt und soziale Bindungen stärkt
  • positives Arbeitgeberimage: In Zeiten des Fachkräftemangels helfen sie Arbeitgebern sich als moderne und empathische Organisation im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte zu positionieren

⚠️ Risiken von Bürohunden:

  • mögliche Ängste oder Allergien bei Mitarbeitenden:

Laut dem Robert-Koch-Institut sind rund 7% der Erwachsenen in Deutschland gegen Hundeschuppen allergisch sensibilisiert. Dies bedeutet, ihr Immunsystem reagiert empfindlich auf bestimmte Eiweiße – vor allem auf das Protein „Can f1“, das in der Haut, im Speichel, Talg und Urin des Hundes vorkommt, nicht im Fell selbst.

Bei Kontakt kann es zu Symptomen wie tränenden Augen, Niesreiz, Husten oder sogar asthmatischen Beschwerden kommen. Auch wenn nicht jede sensibilisierte Person tatsächlich reagiert, sollten Arbeitgeber das Thema ernst nehmen und auf hundefreie Zonen oder Rücksichtnahme im Büro achten, um ein gesundes Miteinander zu ermöglichen.

 

🐕 Fazit

Bürohunde sind keine Modeerscheinung, sondern ein echter Beitrag zu mehr Wohlbefinden – für Mensch und Tier. Sie zeigen, dass Tierschutz und moderne Arbeitswelt wunderbar zusammenpassen.

Quellen:

Bundesverband Bürohund e.V. (n.d.). Bürohund – Definition. https://xn--bv-brohund-deb.de/buerohund-definition/

Dahm, K., (2024). Haufe Online.  https://www.haufe.de/id/beitrag/hund-am-arbeitsplatz-1-erlaubnis-des-arbeitgebers-HI15199059.html

Haftenberger, M., Laußmann, D., Ellert, U., Kalcklösch, M., Langen, U., Schlaud, M., Schmitz, R., & Thamm, M. (2013). Prävalenz von Sensibilisierungen gegen Inhalations- und Nahrungsmittelallergene. Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz, 56(5–6), 687–697.
https://edoc.rki.de/bitstream/handle/176904/1479/20xkoi9E0FU4w.pdf?sequence=1&isAllowed=y

Engelhardt, M., Richter, S. (2018). Bürohunde: Vorbereitung, Training und Absprachen, Stuttgart.

Robert Koch-Institut, (2024). Allergien. https://www.rki.de/DE/Themen/Nichtuebertragbare-Krankheiten/Koerperliche-Gesundheit/Allergien/Allergien_inhalt.html

Frank, R. (2011). Therapieziel Wohlbefinden. Ressourcen aktivieren in der Psychotherapie. (2. Auflage), Berlin Heidelberg: Springer Verlag.

Handlin, L. (2010). Human-Human and Human-Animal Interaction. Some Common Physiological and Psychological Effects. Skara: Swedish University of Agricultural Sciences.