Wichtige Informationen

Hier findest du eine Zusammenstellung von wichtigen Informationen und Tipps, die dich umfangreich auf die Ankunft und die ersten Tage mit deinem Schützling vorbereiten sollen.

 

Der sichere Umgang mit einem Tierschutzhund

Liebe Pflegestellen und Adoptanten,

ihr habt euch entschlossen, einem Hund aus dem Ausland ein neues

zu Hause zu geben. Wahrscheinlich seid ihr gerade in freudiger Erwartung

auf euer neues Familienmitglied, seid aufgeregt und stellen euch vielleicht

die Fragen:

 

Wie wird es werden? – Werden wir klarkommen? – Wird alles gut gehen?

Der überwiegende Teil unserer Schützlinge wurde auf der Straße gefunden, kommen aus schlechter Haltung oder wurden aus Tötungsstationen gerettet. Nur selten wissen wir etwas über ihre Vergangenheit. Schlechte Erfahrungen mit Menschen, beengende Gitter einer Tötungsanlage, Hunger oder andere traumatisierenden Ereignisse haben sie geprägt. Die Adoption eines solchen Hundes erfordert ein besonders hohes Maß an Verantwortung, denn niemand kann voraussagen, wie er sich in seinem neuen Zuhause entwickeln wird. Zwar arbeiten unsere Tierschutzfreunde vor Ort sehr gewissenhaft und beobachten ihre Schützlinge akribisch genau, doch zwischen dem Tierheimalltag und dem Leben in einer Familie liegen Welten.

Oftmals sind die Erwartungen an einen Hund aus dem Ausland sehr hoch. Die Freude des Menschen über den heiß ersehnten Liebling ist grenzenlos und man stellt sich vor, ihn gleich zu liebkosen und mit ihm zu spielen. Habt also Nachsicht mit eurem neuen Freund und bedenkt, was er hinter sich hat: Manche der Hunde warten schon lange auf ihren Menschen. Ihre Artgenossen und die Betreuer des Tierheimes waren für lange Zeit ihre kleine Welt. Dann werden sie aus ihrer vertrauten Umgebung herausgeholt… fort von ihren Freunden, mit denen sie gespielt & gekuschelt haben, … fort von den Menschen, die ihnen bislang ihr Futter gaben… nicht wissend, was auf sie zukommt werden sie in eine Box gesperrt, in der sie über Stunden einen langen Weg hinter sich bringen müssen… begleitet von fremden Menschen und fremden Geräuschen.

 

Den Hunden ist nicht bewusst, dass für sie ein neuer und glücklicherer Lebensabschnitt beginnt.

Wir wollen euch keine Angst machen, sondern nur darauf hinweisen, dass euer Liebling sich anfangs vielleicht anders verhalten kann, als er beschrieben wurde. Aus unseren Erfahrungen wissen wir jedoch, dass die meisten Hunde freudig auf ihre neue Familie zugehen und sich überaus dankbar zeigen, auch wenn es manchmal 1-2 Tage dauert. Es gibt keine Faustregel, nach der man berechnen kann, wann ein Hund sich „eingelebt“ und an die Familie „gebunden“ hat; der eine braucht vielleicht nur eine Woche, während der andere sich möglicherweise erst nach einem halben Jahr bindet. Ist der Hund anfangs unsicher, gebt ihm Raum. Beobachtet ihn nicht die ganze Zeit, nähert euch seitlich – so wirkt ihr weniger als eine Bedrohung. Streichelt den Hund nicht von oben, sondern lieber das Kinn von unten – dies wirkt bestärkend und gibt dem Hund Selbstvertrauen. Bereitet einen geschützten Rückzugsort vor, wo sich der Hund sicher fühlen kann. Nach und nach wird er oder sie sich öffnen, nur Geduld 🙂

 

Die Sicherung des Hundes ist vor allem in der ersten Zeit äußerst wichtig!

Leider ist es in der Vergangenheit immer wieder vorgekommen, dass Tierschutzhunde oft schon nach kurzer Zeit in ihrem neuen zu Hause/Pflegestelle entlaufen sind. Auch ein Mensch mit jahrelanger Hundeerfahrung sollte auf der Hut sein, denn Erfahrung hin oder her, nur eine Sekunde Unaufmerksamkeit reicht, damit der Hund auf und davon ist.

Das nahm nicht immer ein glückliches Ende. Leider waren es laut Statistik der Totfundhund.de AG 375 tote Hunde im Jahr 2018 in Deutschland! Die Dunkelziffer ist weitaus größer. Diese wurden meist auf Autobahnen/Straßen überfahren, von Zügen überrollt, sind in Flüssen oder Kanälen ertrunken oder sind mit Leine entlaufen, hingen irgendwo im tiefsten Wald fest und sind verhungert oder verdurstet. Und da gibt es noch die Langzeit vermissten Hunde, die bis jetzt nicht wiederaufgetaucht sind. Weder tot noch lebendig!

Auch sichere und anhängliche Hunde sind davon betroffen. Denn niemand, kann vorhersagen, wie ein Hund sich in so einer neuen Situation verhält. Bitte bedenkt, dass sich die Bindung zwischen Tier und Mensch erst langsam aufbaut. Wir möchten gemeinsam mit euch verhindern, dass Situationen entstehen, in denen euer Hund weglaufen kann. Hierzu haben wir wichtige Informationen zusammengestellt. Vorsorge ist besser als Nachsorge!

 

Übergabe

Egal, ob Abholung oder direkte Übergabe zu Hause: Bitte nehmt euch ausreichend Zeit für die Abholung des Tieres am Übergabeort. Bitte habt auch Verständnis, dass der Transporter mit etwas Verspätung ankommen kann. Wartezeiten/Staus auf der Autobahn lassen sich nicht einplanen. Bitte habt einen Blick auf das Tier und achtet auf seine Reaktionen. Die Hunde kennen euch nicht, sie wissen nicht, was jetzt mit ihnen passiert. Lasst dem Tier Zeit und bestürmt es nicht bei der ersten Begegnung. Kommt bitte nicht mit zu vielen Personen zur Abholung oder Übergabe, sondern wenn möglich maximal zu zweit. Bereitet, wenn ihr das Tier von einem bestimmten Ort abholt, euer Fahrzeug für einen sicheren Transport des Hundes vor, z.B. mit einer Transportbox. Bitte bringt euren vorhandenen Hund, wenn möglich, nicht mit zur Abholung. Eine Zusammenführung direkt nach der Fahrt, in einer emotional aufgeladenen Situation, ist denkbar ungeeignet. Nehmt euch dafür auch zu Hause Zeit: gemeinsame Spaziergänge stärken das Rudelgefühl.

 

Die ersten Tage im neuen Zuhause!

Je ruhiger die Ankunft des Tieres gestaltet wurde, desto schneller hat sich euer neues Familienmitglied an den Tagesablauf, Geräusche, andere Haustiere und Menschen gewöhnt. Jetzt, in den ersten Tagen nach seiner Ankunft, beginnt eine weitere wichtige Zeit für euch und euren Hund, denn nun sind die ersten Eindrücke verarbeitet und er fängt an, sich anzupassen und aufmerksam zu beobachten. Die Tagesabläufe werden verinnerlicht.

   Sauberkeit: Habt Nachsicht mit eurem Liebling und drückt ein Auge zu, wenn die Hinterlassenschaft in der Wohnung landet. Er weiß es nicht besser und muss erst erfahren, dass er regelmäßig die Möglichkeit hat, sein „Geschäft“ draußen zu erledigen. Mehrere kurze Spaziergänge helfen ihm dabei, sich schnell an den neuen Rhythmus zu gewöhnen. Versucht in den ersten Tagen möglichst die gleiche Route zu gehen, sodass der Hund sich auch draußen beginnt sicher zu fühlen. Vor allem durch Stress und die Futterumstellung kann es in den ersten Tagen auch zu Durchfall kommen. Macht euch bei der Futterumstellung nicht zu viele Gedanken: wenn ihr die ersten Tage magenschonend füttern wollt, könnt ihr dem Futter Reis, Möhren und Hähnchen beimischen.

   Allein bleiben: Das Alleinbleiben in der Wohnung muss u. U. noch geübt werden. Gerade, wenn euer neues Familienmitglied als Einzelhund bei euch lebt, kann eine Angst beim Tier deutlich werden, wenn es allein ist. Sollte der Hund dann etwas kaputt machen oder sein Geschäft in der Wohnung verrichten, so geschieht das niemals aus Protest. Arbeitet mit eurem Hund daran, indem ihr ihm zeigt, dass ihr auch wiederkommt, selbst wenn ihr eure Wohnung einmal verlasst. Lasst ihn zunächst wenige Minuten allein. Wenn er ruhig bleibt, dann steigert langsam und allmählich die Zeit des Alleinbleibens, bis ihr ihn dann unbesorgt für einige Stunden allein lassen könnt. Macht keine große Sache aus dem Verabschieden oder Begrüßen, sodass es für den Hund einfacher ist, das Alleine bleiben als etwas völlig Normales anzusehen. Mit Geduld ist auch das machbar!

   Grundkommandos/Leinenführigkeit: Bei Tierschutzhunden ist alles reine Übungssache. Allgemein können wir sagen, dass die Hunde keine oder wenige Grundkommandos beherrschen und das auch das Laufen an der Leine geübt werden muss. Setzt euch und eurem neuen Familienmitglied kleine, erreichbare Ziele. Lasst ihn zunächst ankommen und einen Bezug zu euch aufbauen, bevor ihr Anforderungen stellt. Zögert aber auch nicht professionelle Hilfe, z.B. Hundeschule oder Hundetrainer, in Anspruch zu nehmen. Zu langes Akzeptieren/Tolerieren von Fehlverhalten kann dieses verfestigen.

 

Geschirr

Verwendet aus Sicherheitsgründen in der Eingewöhnungszeit immer ein Sicherheitsgeschirr, niemals nur ein Halsband. Ein Hund befreit sich schnell aus seinem Halsband, wenn er sich erschreckt. Hierfür genügen unbekannte Geräusche, Menschen, Tiere und Situationen, die wir nicht vorhersehen können. Allgemein verhindert ein Geschirr weiterhin Verletzungen am Kehlkopf oder Genick, falls der Hund an der Leine zieht oder sich aufbäumt. Hier sollte man nicht an der Qualität sparen, gute Geschirre halten dafür viele Jahre. Das Halsband, falls es zusätzlich verwendet wird, sollte breit genug sein und festsitzen, so dass der Hund sich nicht verletzen kann. Bitte auch nicht-ängstliche Hunde die ersten Tage doppelt sichern und auf keinen Fall anfangs Flexileinen verwenden.

 

Türen öffnen

Bitte seid beim Öffnen der Haus-, Terrassen- oder Autotür achtsam, damit der Hund nicht entweichen kann. Zu Hause gilt immer: erst den Hund sichern, dann die Tür öffnen. Manchen Hunden gelingt es durch Hochspringen an der Klinke eine geschlossene Türe zu öffnen. Um das zu verhindern, sollte die Tür abgeschlossen werden und/oder die Türklinke nach oben gestellt werden. Achtet auch auf eure Kinder: diese lassen schnell die Türen oder das Gartentor aufstehen! Erklärt den Kleinen, dass sie anfangs vorsichtig sein müssen, auch beim Betreten der Wohnung. Achtet auf offene Fenster! Der Hund sollte auch im Auto in einer Transportbox oder angeleint mit einem speziellen Gurt gesichert sein. Nur so kann er nicht einfach beim Öffnen der Türe unkontrolliert herausspringen.

 

Ableinen

Wir möchten unseren Adoptanten/Pflegestellen dringend ans Herz legen, das neue Familienmitglied vorerst angeleint auszuführen. Am Anfang sind Hund und Mensch zu wenig vertraut miteinander und ihr können euren Hund noch nicht gut einschätzen. Bitte leint euren Hund erst ab, wenn der Rückruf auch bei Ablenkung sicher funktioniert. Damit sich der Hund schnell in seiner neuen Umgebung orientieren kann, empfehlen wir in den ersten Wochen immer die gleichen Wege zu gehen, damit er im schlimmsten Fall auch allein nach Hause findet. Bindung, Vertrauen und Erziehung entstehen nicht in wenigen Tagen oder Wochen, sie brauchen Zeit und Sicherheit. Lasst euch nicht täuschen, wenn der Hund anfangs anhänglich und scheinbar gehorsam ist. In der Regel ist er einfach verunsichert, er kennt viele Dinge nicht, traut sich nicht sich von euch zu lösen und behält seine Menschen immer im Auge. Lebt der Hund sich ein, wird er mutiger und er fängt an seine Umgebung zu erkunden oder stellt die Ohren auf Durchzug. Eigentlich ein gutes Zeichen, aber hier solltet ihr nach ca. 2-3 Monaten mehr als wachsam sein. Am besten in den ersten Tagen auch den Hund im Garten mit einer Schleppleine sichern. Es können immer unentdeckte Schlupflöcher im Garten sein, manche Hunde sind wahre Kletterkünstler oder ein ängstlicher Hund verkriecht sich im Gebüsch und lässt sich nicht mehr hervorlocken. Kontrolliert euren Garten auf noch so kleine Löcher und lasst den Hund in der ersten Zeit niemals unbeaufsichtigt im Garten. Vergesst auch nicht eine Adressplakette und/oder die Steuermarke am Geschirr zu befestigen.

 

Wichtiges zu Krankheiten

Der Transport ist für die Tiere sowohl psychisch als auch physisch sehr belastend. Hier listen wir euch ein paar mögliche „Symptome“ auf, die in den ersten Tagen auftreten könnten – aber nicht müssen! Durch die Belüftung im Transporter sind sie während der Fahrt einer ständigen leichten Zugluft ausgesetzt, die möglicherweise eine Bindehautentzündung zur Folge haben kann. Ggf. kann es auch zu einem Hustenreiz kommen. Es sind in der Regel leichte Symptome, die nach wenigen Tagen von allein abklingen. Die Hunde sind in der Regel entwurmt & entfloht, bevor sie ihre große Reise antreten. Es empfiehlt sich aber kurzfristig (einige Wochen später) eine Wiederholung der Behandlung, da eine erneute Infektion kurz vor oder während der Fahrt nicht ausgeschlossen werden kann, da auch Tiere anderer Tierheime mitfahren. Bitte bedenkt, dass die normalen Entwurmungspräparate nicht ausreichen, Giardien oder Kokzidien zu bekämpfen. Diese lästigen Einzeller können eurem Hund und euch ganz schön zu schaffen machen und müssen mit entsprechenden Mitteln behandelt werden. Bitte betrachtet deshalb akribisch genau die Hinterlassenschaft eures Hundes und geht bei dem geringsten Verdacht zu eurem Tierarzt, um evtl. Befall abzuklären – sollte der Hund über eine längere Zeit Durchfall haben (mehrere Wochen) so ist das ein starkes Anzeichen. Wegen der Vielzahl der Hunde in Ungarn ist eine Prophylaxe leider nicht möglich, da es immer wieder zu Ansteckungen und somit zu Resistenzen kommen kann. Auch kann ein Hund vor Ort Träger sein, ohne Symptome zu zeigen.

 

„Reisekrankheiten“

Im Zusammenhang mit Auslandshunden wird immer wieder von Reise- oder Mittelmeerkrankheiten gesprochen. Viele Infektionen sind aber auch in Deutschland vorzufinden; deshalb empfiehlt es sich, bei Ihrem Schützling einmal im Jahr einen „Check“ durchzuführen und das Blut auf evtl. Infektionen untersuchen zu lassen. Wir wollen hier die wichtigsten Erkrankungen nennen, die gemeinhin als Mittelmeer- oder Reisekrankheiten bezeichnet werden:

   Babesiose

Die Babesiose wird durch die Auwaldzecke und die braune Hundezecke übertragen. Ursprünglich kam die Auwaldzecke aus Ungarn, Österreich und Norditalien. Bereits in den 70er Jahren hat sich das Verbreitungsgebiet jedoch stark nach Norden ausgedehnt; mittlerweile ist sie auch in Deutschland beheimatet. Die braune Hundezecke ist in allen europäischen Mittelmeerländern vorzufinden. Je weiter man nach Süden kommt, desto häufiger kommt sie vor. In Deutschland fühlt sich diese Zeckenart als „Urlaubsmitbringsel“ in beheizten Räumen sehr wohl. Auch wird die braune Hundezecke in deutschen Tierheimen und Hochhauskomplexen immer häufiger angetroffen. Die Babesiose (auch Hundemalaria genannt) ist eine durch Einzeller der Gattung Babesia hervorgerufene Infektionskrankheit. Es kommt zu einer Zerstörung der roten Blutkörperchen und damit zu einer mehr oder weniger ausgeprägten Blutarmut (Anämie). Die Erkrankung verläuft akut mit hohem Fieber und endet ohne Behandlung binnen weniger Tage tödlich. Schon bei ersten Krankheitszeichen wie gestörtes Allgemeinbefinden und Fieber, Fressunlust, Gewichtsverlust und Abgeschlagenheit sollte SOFORT ein Tierarzt aufgesucht werden.

   Ehrlichiose

Erreger dieser Erkrankung bei Hunden ist das Bakterium Ehrlichia canis. Es befällt die weißen Blutkörperchen und Lymphozyten, die eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr des Tieres spielen. Überträger ist die braune Hundezecke (Vorkommen siehe oben). Der Krankheitsverlauf ist recht schleichend; es kann u. U. Jahre dauern, bis sie ausbricht. Zu ersten Symptomen gehören Mattigkeit, Leistungsschwäche und Futterverweigerung. Im weiteren Verlauf zeichnet sich eine verstärkte Blutungsneigung ab, die durch das Absinken der Thrombozyten hervorgerufen wird. Unbehandelt wird die Ehrlichiose in der Regel chronisch und kann infolge zunehmender, gegebenenfalls über Jahre andauernder, schleichender Blutungsneigung zum Tod des Tieres führen. Sieht man sich das Verbreitungsgebiet der braunen Hundezecke an, so ist es eher unwahrscheinlich, dass sich ein Schützling aus Ungarn mit Ehrlichia canis infiziert hat. Trotzdem sollte bei unspezifischen Krankheitssymptomen sofort ein Tierarzt aufgesucht werden.

   Anaplasmose

Die Anaplasmose ist eine durch Bakterien der Gattung Anaplasma hervorgerufene Infektionskrankheit. Überträger dieser Bakterien ist der gemeine Holzbock, der in Nord- und Mitteleuropa und auch in Deutschland häufig vorkommt. Die Bakterien befallen und zerstören die weißen Blutkörperchen. Die akuten Symptome treten in der Regel 4 – 11 Tage nach der Infektion auf und können sehr vielschichtig sein: Plötzlich einsetzendes hohes Fieber, Apathie, Futterverweigerung, Gelenk- und Muskelschmerzen, Erbrechen und Durchfall, Hirnhautentzündung, Netzhautablösung und Erblindung. Nach dieser akuten Phase werden die Erreger entweder eliminiert oder aber verbleiben im Rückenmark, ohne weitere Symptome hervorzurufen. Kommt es jedoch zu einer Schwächung des Immunsystems, können die Erreger wieder aktiv werden und in der chronischen Phase wieder Symptome hervorrufen. Bei Auftreten o.g. Symptome sollte auch in diesem Fall sofort ein Tierarzt aufgesucht werden.

   Borreliose

Die Borreliose ist eine durch das Bakterium Borrelia burgdorferi übertragene Infektionskrankheit. Überträger ist der gemeine Holzbock, der in ganz Nord- und Mitteleuropa vorkommt. Es gibt keine typischen Symptome, was eine Diagnose natürlich erschwert. Es sollte jedoch immer an eine Borreliose gedacht werden, wenn bei einem Hund seit längerem wechselnde oder unklare Lahmheiten bestehen.

   Leishmaniose

Die Leishmaniose ist eine bei Mensch und Tier vorkommende Infektionserkrankung, die durch die Parasiten der Gattung Leishmania hervorgerufen wird. Überträger ist die Sandmücke, die vorwiegend in wärmeren Klimazonen, etwa südlich des 45. Breitengrades vorzufinden ist. Umfangreiche Studien ergaben, dass die gefürchtete Leishmanioseerkrankung nur im äußersten Süden Ungarns vorkommt.

 

Wichtiges zu Herzwürmern findet ihr in einem extra Beitrag hier.

 

Weitere wichtige Dinge…

  1. Vergesst bitte nicht, euren Hund bei eurer Kommune zur Steuer anzumelden
  2. Lasst euren Liebling bitte zusätzlich bei einem Haustierzentralregister (Tasso) registrieren, damit er schnell wiedergefunden wird, falls er einmal verloren geht. Die Hunde sind bei Anreise auf Spitz & Pawtners e.V. registriert – bitte meldet den Hund bei Tasso um.
  3. Schließt bitte unbedingt eine Haftpflichtversicherung für eure Vierbeiner ab. Auch wenn er noch so klein sein sollte, so könnte er doch Schäden in Millionenhöhe verursachen. Auch eine OP-Versicherung ist zu empfehlen.
  4. Bedenkt, dass wir Hunde bestimmter Rassen nicht in alle Bundesländer vermitteln dürfen, wenn sie aus dem Ausland kommen.
  5. Es besteht die Möglichkeit, dass sich euer zuständiges Veterinäramt bei euch meldet und eine Vorstellung des Hundes fordert, da dieser aus dem Ausland stammt. Es entscheidet jedes Veterinäramt eigenständig, ob diese Vorstellung nötig ist. Dabei handelt es sich um eine Überprüfung des Gesundheitszustandes und der Dokumente und ist durchaus gängige Praxis.

 

Wir alle wünschen uns, dass ihr viele, viele Jahre mit eurem treuen Begleiter verbringen. Das setzt aber auch Ihre Geduld, Vernunft und Achtsamkeit voraus. Draußen lauern viele Gefahren auf euren Hund, bitte bedenkt: euer Fellchen hat nur ein Leben. Zögert nicht uns zu kontaktieren, wenn ihr Fragen habt. Über Fotos, Videos und Berichte vom Leben mit eurem neuen Familienmitglied würden wir uns natürlich sehr freuen!

 

Euer Spitz & Pawtners Team